(Gelenktes) Storytelling

Diese Methode bezeichnet einfach das Auffordern eines Probanden, seine Geschichte bzw. Erfahrung mit bestimmten Dingen mitzuteilen.

Das Storytelling ist eine narrative Methode aus den Sozialwissenschaften. Es ist nicht sehr zeitaufwendig und sehr leicht durchzuführen. Dabei wird ein Nutzer befragt, bzw. aufgefordert, seine Meinung, Erfahrung oder Ähnliches mit einem bestimmten Kontext mitzuteilen und seine Ausführungen werden dokumentiert, um sie später besser analysieren zu können.

Der Designer fordert den Probanden etwa so auf, seine Geschichte zu erzählen: »Erzählen sie mir davon, wie sie neulich…«. Die Aufgabe des Designers ist, den Redefluss des Storytellers aufrecht zu erhalten und bestimmte Leitfragen zu stellen, ohne jedoch den Erzähler abrupt zu unterbrechen. Leitfragen sind W-Fragen. Der Erzähler sollte jedoch nicht zu sehr in seiner Ausführung unterbrochen werden, schließlich ist das gelenkte Storytelling kein Interview und lebt auch davon, die Informationsselektion des Erzählers zu analysieren und Schwerpunkte seiner Meinung, Erfahrung und Sichtweise zu ermitteln. Die Dokumentation der Story kann durch eine weitere Person erfolgen oder aber durch eine Kamera, bzw. ein Audioaufnahmegerät. Die Dokumentation ist später wichtig für die Interpretation des Erzählten. Aus den Interpretationen entstandene Ideen können mittels eines Affinitätsdiagramms gesammelt und strukturiert werden. Wichtig ist das Suchen nach häufig auftretenden Mustern innerhalb der Geschichte bzw. auch bei mehreren Dokumentationen von Geschichten, der Vergleich der Erfahrungen, also Geschichten untereinander und die sich wiederholenden Erfahrungen, Meinungen oder Muster.

Die Ergebnisse des gelenkten Storytellings tragen im Idealfall direkt zu wichtigen Designentscheidungen bei.

Einsatzmöglichkeiten

Diese Methode ist sehr ressourcenschonend und nicht besonders zeitaufwendig. Sie ist sehr benutzerzentriert und kann schnell Aufschluss über einen bestimmten Kontext bieten. Durch die Art der Methode ist sie natürlich nutzerzentriert und von daher kaum Störungen bei dem Ergebnis ausgesetzt. Sie kann überall eingesetzt werden, wo es esxplorativ darum geht, Probleme in Abläufen oder Lücken bzw. Verbesserungsmöglichkeiten in Systemen zu erkennen.

Fehlerquellen

Beim gelenkten Storytelling bietet es sich natürlich an, mit mehreren Nutzern zu reden, damit Querschläger nicht die Sicht auf den Kontext stören bzw. verfälschen.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert