Kognitive Karten

Analyse und Dartsellung eines real vorhandenen oder virtuellen Raumes durch den Nutzer.

Kognitive Karten, oder auch »Cognitive Maps«, sind die Darstellung eines Raumes durch Probanden. Dabei nutzt man den Umstand, dass Menschen einen bekannten geografischen Raum, aber auch andersartige Räume im Kopf vereinfacht abspeichern. Diese Erkenntnis machte Edward Chace Tolman in den 1930er Jahren durch Experimente mit Ratten und erarbeitete daraufhin das Konzept der »Cognitive Maps«. Man nutzt dabei den Umstand der subjektiven Wahrnehmung der Realität durch das Individuum. Durch die vom Probanden aus der Erinnerung erstellte Karte eines Raumes, erkennt man Dinge die prägnant sind, sich also eingeprägt haben und Dinge, die durch den Probanden weggelassen wurden, also für ihn keine Rolle gespielt haben bzw. nicht bewusst wahrgenommen wurden. Durch die Verwendung mehrere Probanden, können auch mehrere Kognitive Karten erstellt werden, die dann miteinander verglichen werden können und so ein Durchschnitt gebildet werden kann. Dadurch wird die Subjektivität des Einzelnen bereinigt. Bei der Zeichnung der Karte durch den Probanden gibt es zwei Möglichkeiten der Aufgabenstellung: Bei der ersten Möglichkeit soll der Probande einfach eine Karte eines Raumes zeichnen und bei der zweiten Möglichkeit soll er einen Weg von A nach B in einem Raum aufzeichnen. Bei der zweiten Möglichkeit können, durch die Nutzerorientierung, neue oder unlogische Wege erkannt werden.

Einsatzmöglichkeiten

Kognitive Karten müssen sich nicht unbedingt auf einen geografischen Raum beziehen. Probanden können auch gefragt werden, wie sie sich durch eine Menüstruktur navigiert haben und so können Menüstrukturen verbessert werden. Aber natürlich kann diese Methode auch dazu benutzt werden, einen herkömmlichen geografischen Raum durch Schilder u.Ä. zu verbessern und für den Nutzer übersichtlicher zu machen. Es können also Schwachstellen eines Raumes (egal ob virtuell oder geografisch) ermittelt und somit verbessert werden.

Fehlerquellen

Bei der Durchschnittsbildung von Kognitiven Karten, sollte man darauf achten, dass eine ausreichende Zahl von Probanden befragt wird. Sonst ist das Ergebnis zu subjektiv. Generell ist die Kognitive Karte verzerrt. Bekannte Räume sind in den Karten meist größer und detailierter als fremde Räume. Außerdem wird die Landschaft meist in eine klare Nord-Süd-Ost-West-Ausrichtung gesetzt, auch wenn dies nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmt.

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