Collage

Bei der Collagentechnik werden Probanden aufgefordert ihre Meinung bzw. Erfahrungen mit bestimmten Kontexten und Situationen in Form einer Collage auszudrücken.

Bei Userinterviews oder Befragungen kann es vorkommen, dass einige Probanden nicht frei über ihre Gefühle und Meinungen reden können. Hier dient die Collage als Werkzeug und Diskussionsauflockerungsmittel. Den Probanden wird ein Collagekit zur Verfügung gestellt und sie werden aufgefordert zu einer bestimmten Problematik eine Collage anzufertigen. Dies geschieht meist noch mit einem zeitlichen Hintergrund – also wie waren ihre Erfahrungen gestern oder vielleicht auch in einer idealen Zukunft? Das Ganze geschieht in einer Gruppe, also sind mehrere Probanden notwendig, jedoch fertigt jeder Teilnehmer seine eigene Collage an. Den Probanden wird dabei vorselektiertes Bildmaterial zur Verfügung gestellt, aber auch Marker um eigene Notizen oder visuelle Elemente festzuhalten. Dabei erhalten die Probanden einen visuellen Zugang und können auch so unbewusst bestimmte Meinungen und Ansichten darstellen. Nachdem die Collage angefertigt wurde, wird der Proband dazu aufgefordert, seine Gestaltung bzw. die Bedeutung der Gestaltung und Gedanken zu dem Thema zu erklären. Bei der Erklärung der Probanden zum Thema darf keine Bewertung die Erklärung unterbrechen. Die Aufgabenstellung für die Probanden sollte recht offen sein, um auch die Umwelt bzw. die Gründe ihrer Meinung und Ansicht zu verstehen.

Einsatzmöglichkeiten

Die Collagenmethode bietet mit relativ einfachen Mitteln einen großen Nutzen. Dabei kann ein komplexes Thema sehr leicht aus der Sicht des Nutzers dargestellt werden und eben mit dem Mittel eines visuellen Zugangs auch die Befragungssituation aufgelockern. Durch die Gestaltung wird auch die Priorität der Nutzer zu einzelnen Unterthemen deutlich.

Fehlerquellen

Bei diser Methode gibt es leider einige Fehlerquellen bzw. Dinge, auf die man achten sollte. Zum einen wird dem Probanden schon eine Auswahl von Bildmaterial zur Verfügung gestellt, was ja schon einer subjektiven Vorprägung des Probanden durch den Designer gleichkommt. Dies ist wahrscheinlich im Vorfeld der Collagemethode das Schwierigste – die Auswahl und Selektion des richtigen Bildmaterials. Der Proband kann hier schon durch Qualität und Quantität des Bildmaterials geprägt werden. Weiterhin besteht die Gefahr der Reizüberflutung durch zu viel dem Probanden zur Verfügung gestelltem Bildmaterial, aber auch durch zu viel verwendetem Bildmaterial durch den Probanden. Dann kann der Designer nämlich keine Prioritäten mehr in der Collage erkennen.

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