Bildkarten

Bildkarten helfen als visuelle Referenz beispielsweise bei User-Interviews als Kommunikationskatalysator.

Diese artefaktbasierte Interviewmethode benutzt sogenannte Bildkarten als Anker für das Gespräch mit dem Nutzer. Die Bildkarten dienen als konkrete Referenzpunkte des Interviews und dienen dem Interviewpartner als Erinnerungsstütze für Erlebnisse. Der Inhalt dieser Bildkarten ist dabei natürlich kontextabhängig und kann von Fall zu Fall stark variieren. Der Kartensatz kann bis zu 100 Bildkarten enthalten. Beim Interview können die Bildkarten flexibel eingesetzt werden, so können zum Beispiel anfangs die Interviews ohne Karte anfangen und wenn sich Schwierigkeiten oder Ähnliches ergeben, können sie hinzugezogen werden. Die Karten sollten auf die persönlichen Erfahrungen des Interviewpartners abzielen und im Kartensatz sollten sich auch einige Leerkarten befinden, die dann während der Session ergänzt werden könnten, wenn nötig.

Durch die Sortierung der Karten während der Interviewsession kann auch die Geschichte des Interviewpartners nachgebaut werden um so eventuelle Missverständnisse zwischen Interviewer und Interviewpartner auszulöschen. Die Karten sollten immer das Gespräch voran treiben und den Interviewpartner nicht irritieren.

Einsatzmöglichkeiten

Diese explorative Methode dient dazu, Nutzer und Handlungen von Nutzern zu verstehen, indem sie direkt danach gefragt werden. Der Interviewpartner kriegt die Möglichkeit, sich und seine Handlungen hintergründig zu erklären und so dem Designer tiefere Einblicke in sein Denken zu ermöglichen. Generell kann diese Methode auch gut in Verbindung mit anderen Methoden arbeiten. Vorstellbar wären hier die Verknüpfung zu geführten Touren in der Wohnung des Probanden oder am Arbeitsplatz oder als Ergänzung zur Kontextbeobachtung.

Fehlerquellen

Der Inhalt der Bildkarten sollte sich mit den persönlichen Erfahrungen des Interviewpartners überschneiden bzw. die Kommunikation mit ihm fördern. Tritt das Gegenteil ein und der Interviewpartner wird durch die Bilder nur verwirrt, ist von einer Benutzung der Bildkarten-Methode abzuraten. Auch wenn das Interview ohne Bildkarten funktionieren würde, ist davon abzuraten, da die Bildkarten als Katalysator für das Interview dienen sollten.

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